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STECKBORN
WETTBEWERB “WIEDERAUFBAU HISTORISCHER DORFKERN”
2017




Historischer Stadtkern:
Der historische Stadtkern erfuhr durch den Brand im Winter 2015 einen wesentlichen Verlust, alter Bausubstanz, der eine unschöne Lücke im Altstadtgefüge hinterliess. Diese Lücke wird, durch die neu gesetzten Volumen, geschlossen und der ursprüngliche Strassenzug wieder erstellt.




Haus Seestrasse 99:
Das grösste Gebäude der drei Parteien steht an der Strassenecke Seestrasse / Kirchgasse und bildet den kräftigen Markstein zum Rathausplatz hin. In seiner Flächenausdehnung sowie seiner Gebäudehöhe markiert es eine Sonderstellung in der neu erstellten Zeile, da es zum Rathausplatz hin die verlorene Strassenecke neu besetzt und den öffentlichen Platz befestigt und vervollständigt.

Durch das Kreuzgiebeldach und die gestaffelte Fassade, erhält das Volumen eine Ausrichtung zur Strassenseite hin, welche es ermöglicht, die Volumetrie in Ihrer Grösse zu brechen, an den Bestand heranzuführen und eine angemessene Grösse zu geben.



Der Sockel des Hauses wird durch den bestand gebildet, auf dem das neu Haus aufgebaut wird. Die Grundstruktur der Wandverläufe wird in ihrem Wesen beibehalten und dient als ordnendes Gerüst für die Anordnung der Hauszugänge sowie der Grundrissorganisation in den oberen Geschossen. Dadurch werden die Eingänge voneinander getrennt und die Adressen klar zugeordnet. Das Ladenlokal richtet sich zur Seestrasse aus, die Wohnungen werden weiterhin über die Kirchgasse erschlossen.

Im Zentrum des Grundrissstempels liegt das Treppenhaus, das pro Geschoss zwei Wohnungen erschliesst und von denselben umschlossen wird. Die Organisation der Wohnungen ist so angelegt, dass die 2,5 Zimmerwohnung auf die nördliche Strassenseite und auf die Hofseite im Süden ausgerichtet ist. Die grössere 4,5 Zimmerwohnung orientiert sich zur Haupstrasse, zur östlich angrenzenden Kirchgasse sowie in den Innenhof auf der Südseite.



Haus Seestrasse 101:
Das Haus in der Zeile, zwischen dem markanten Kopfbau und seinem schmalen Nebengebäude, nimmt die Rolle des überleitenden Passstückes war. In seiner Grösse als kräftiges Gebäude verstanden, nimmt es trotz seiner eingepassten Position eine starke Rolle ein, den Typus der „Strassenzeile“ zu zeichnen. Dadurch wird das Haus zweiseitig ausgerichtet, was sich in der Fassadenausbildung wieder spiegelt. Die Nordfassade entlang der Strasse zeichnet sich durch eine stark gegliederte Lochfassade aus die mittels horizontal gelegten Gesimsen



Haus Seestrasse 103:
Das dritte Gebäude, mittig der neuen Strassenzeile, nähert sich auf Grund seiner schmalen Ausdehnung dem historischen Bestand an und nimmt die Rolle des stillen Vermittlers ein. In seiner äusserlichen Erscheinung, angereichert mit Merkmalen des bestehenden Nachbars an der Westseite und ergänzt mit der reduzierten Architektursprache des grösseren Bruders an der anderen Gebäudeflanke, leitet dieses kleine, bescheidene Volumen von der gewachsenen Substanz in die neu erstellte Gebäudegruppe über.

Die gestalterischen Themen der Fassadenausbildung lassen sich direkt aus der Gebäudekonstruktion ableiten. Das Holzfachwerk auf dem Steinsockel, welches sich auf eine ursprüngliche Konstuktionsweise bezieht, bildet dabei ein emotionale Element, das emotionale Bild einer lokalen Verortung, während die reduzierte Ausgestaltung der Fassade und der eigene Grundriss und Erschliessungstypus dem Gebäude einen kräftigen Eigencharakter verleiht.

Das Gebäude beherbergt zwei eigenständig funktionierende Maisonettewohnungen, die sich über vier Geschosse erstrecken und eine Strassen- und Hofseitige Orientierung erfahren.



Seestrasse 101A:
Der Hinterhof wird mit dem Abriss der beiden Nebengebäuden, zu einem angemessen dimensioniertem Aussenraum, der eine private Atmosphäre mit angenehmer Aufenthaltsqualität schafft. Durch den Abbruch des Wirtschaftsgebäudes öffnet sich der Hof zur Nachbarparzelle und ermöglicht einen Rundlauf um die bestehenden beiden Annexbauten Parzellennummern 125/101a und 144/1 wodurch sich der Aussenraum zusätzlich vergrössert und eine bessere Besonnung zulässt.

Der alte Schuppen wird durch eine neue Wohnnutzung erschlossen und ergänzt das Wohnungsangebot des grossen Vorderhauses. Die neu geschaffene Wohnung orientiert sich explizit zum vergrösserten Innenhof und bespielt diesen neben der Studionutzung in der Liegenschaft Seestrasse 103 zusätzlich.