













012 Haus Schmidt
Bauherrschaft: Privat
Ausführung: 2017 - 2020
Das kleine Haus, errichtet auf einer Parzelle eines bestehenden Arbeiterhauses mit Nutzungsreserve, stellt prinzipiell ein Hinterhaus dar, welches aufgrund der gesetzlichen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen, eng mit dem Bestand verknüpft ist. Wärme, Wasser und Strom werden vom Altbau bezogen. Die Neubauvolumetrie zeichnet die bestehende Parzellenform im Grundsatz nach und besetzt die schattige Fläche des Gartens. Trotz des geringen Bauvolumens eröffnet sich im Innern eine großräumige Welt, die durch eine fließende Raumsequenz und einer gezielten Ausrichtung der Öffnungen, viel Platz und lichtdurchflutete Räume bietet.
In den Wohnräumen sind standardisierte französische Fenster zu großen Öffnungen addiert, durch die sich die dahinter liegenden Räume in Loggien verwandeln lassen und das Wohngefühl eines Pavillons vermitteln. Die Gliederung der Räume sowie die statische Aussteifung wird durch einen eingestellten Gebäudekern mit Nasszellen und Haustechnik erreicht. Durch die fließenden Raumabfolgen, einer Raumhöhe von 3.00m im Licht und den jeweils großflächig öffenbaren Fensterflächen, entsteht ein - in der Grundfläche - sehr kompakter Wohnraum der in der Wahrnehmung um vieles grösser erscheint und angenehme Raumproportionen erzeugt.
Um der Bewohnerin die Möglichkeit für spätere Veränderungen zu geben und gleichzeitig die Vorgaben des eng gesteckten Kostenrahmens einhalten zu können, wurden die Materialien auf das Einfachste reduziert. Die raumseitigen Oberflächen der Wände und Decken bestehen aus Fichte-Dreischichtplatten und sind, wie der zementöse Terrazzoboden, optisch roh belassen. In den Nasszellen und in der Küche bilden großflächige Eternitfassadenplatten den schützenden Wandspiegel.
Die statischen Grundlagen wurden so dimensioniert, dass das gebaute Volumen bei Bedarf, um ein zusätzliches Stockwerk erweitert und das Raumprogramm ergänzt werden kann. Das Haus hat keinen Keller, sondern lediglich eine Ortbetonplatte, auf Welcher die vorfabrizierten Holzelemente gestellt wurden. Dadurch konnte die Ausführungszeit deutlich verkürzt, die Präzision in der Ausführungsplanung merklich erhöht und das erlebbare Raumklima durch die natürliche Materlialisierung angenehm gestaltet werden. Die hinterlüfteten Welleternitplatten bilden die kostengünstige, dauerhafte und je nach Lichteinfall sehr lebendige Gebäudehaut. Der geschliffene Betonelementsockel ermöglicht eine konstruktiv widerstandsfähige Ausführung die zeitgleich eine materielle Wertigkeit erzeugt.








